Comacchio, Klein Venedig

Der Zauber einer einzigartigen Lagunenstadt

Comacchio, auch "Klein-Venedig" genannt, hat sich seine Eigenschaft als Lagunenstadt bewahrt, in der das Wasser die ganze Stadt umspült, so wie es früher der Fall war, als man die Stadt nur mit dem Boot erreichen konnte.
Das war bis 1821 so, als die auf dreizehn Inseln errichtete Stadt mit dem Festland vereinigt wurde.
Die Trepponti-Brücke ist das Wahrzeichen des Ortes; von ihr aus werden die Binnengewässer durch ein dichtes Netz von Kanälen verteilt, in denen sich die niedrigen, bunten Häuser der Stadt und die Reihen von Booten unterschiedlicher Größe in perfekter Symmetrie widerspiegeln.
Es ist möglich, die Altstadt an Bord der typischen Boote zu besichtigen, die "Batanas" genannt werden und kostenlos zur Verfügung stehen.
Sie starten am monumentalen Trepponti gegenüber der Antica Pescheria und fahren direkt zur Ponte Degli Sbirri oder delle Carceri gegenüber.

Gleich daneben steht der Palazzo Bellini, ein typisches Beispiel für einen Adelssitz aus dem 19. Jahrhundert, das Haus der Adelsfamilie Comacchio, in dem heute das historische Archiv und die Stadtbibliothek untergebracht sind. In den prächtigen Sälen ist auch die Galerie für moderne Kunst untergebracht, in der jedes Jahr nationale Ausstellungen gezeigt werden. In der Nähe des Palazzo Bellini befindet sich das Museo del Cargo della Nave Romana, in dem die wertvollen Fundstücke eines Handelsschiffs aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. ausgestellt sind, das 1981 entdeckt wurde. Gegenüber dem Palazzo Bellini erhebt sich das majestätische Gebäude des alten Hospitals San Camillo, ein Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert, das seit 1970 nicht mehr als solches genutzt wird und in naher Zukunft Sitz des Museums der menschlichen Kulturen des Po-Deltas sein wird. Auf dem Weg ins Stadtzentrum stößt man auf den Uhrenturm und daneben auf die Loggia dei Mercanti, die 1621 als Getreidespeicher für die Armen der Stadt errichtet wurde.

Weiter in Richtung Westen erreicht man den Dom oder die Kathedrale San Cassiano, den Schutzpatron der Stadt, mit seinem Glockenturm. Wenn man die zentrale Via Mazzini hinuntergeht, kommt man zum beeindruckenden Loggiato dei Cappuccini, der aus 142 Bögen besteht, die von ebenso vielen Marmorsäulen getragen werden. Die Loggia grenzt direkt an das Heiligtum der Aula Regia, dessen erste Dokumente aus dem 10. Jahrhundert stammen. Neben dem Heiligtum befindet sich das Marianische Museum für zeitgenössische sakrale Kunst, in dem wertvolle Werke großer Künstler von Sepo bis Remo Brindisi ausgestellt sind. Der Rundgang durch die Kirchen der Lagunenstadt kann abgeschlossen werden, indem man sich auf die gegenüberliegende Seite der Stadt begibt und zunächst die Kirche des Karmin besucht, die sich neben der Pizzetti-Brücke und gegenüber der gleichnamigen Brücke aus dem 17.